Der kleine Perry und sein Team – Teil eins Fragen und Antworten zum kommenden PERRY RHODAN-Comic für Kinder

4. September 2023

Ende August 2023 erscheint im Carlsen-Verlag eine neue, phantastische Version von PERRY RHODAN: die Geschichte von Perry Rhodan in neuer Weise als Comic für Kinder präsentiert. Aus diesem Grund führten Madlen Bihr und Anna-Maria Gmeiner vom PERRY RHODAN-Marketing mit Olaf Brill, dem Autor, und Michael Vogt, dem Zeichner, ein Interview.

Es wurde im PERRY RHODAN-Report 569 veröffentlicht, der als Beilage zum PERRY RHODAN-Band 3236 (»Der schwarze Garten« von Michael Marcus Thurner) erschien. Diesen Beitrag dokumentieren wir sehr gern auch an dieser Stelle. Wegen seiner Länge kommt er als Kolumne in drei Teilen an drei aufeinanderfolgenden Tagen.

 

Das Dream-Team der Comic-Szene

Madlen Bihr / Anna-Maria Gmeiner: Wie lange kennt ihr euch schon, und wie gestaltet sich eure Zusammenarbeit?

Olaf Brill: Ich glaube, es muss vor etwa fünfzehn Jahren gewesen sein, als wir uns bei der Alligator-Farm kennengelernt haben, dem kleinen Hamburger Comic-Verlag, der damals die PERRY-Comichefte herausgebracht hat: ein Autor auf der Suche nach einem Zeichner, der seine Manuskripte zum Leben erweckt, und ein Zeichner auf der Suche nach einem Autor, der PERRY RHODAN-Storys für ihn schreibt. Wir haben uns also tatsächlich über PERRY RHODAN kennengelernt!

Michael Vogt: Stimmt! Ich habe mich von Maikel Das von der Alligator-Farm breitschlagen lassen, einen Comic für PERRY zu zeichnen, aber tatsächlich hat mir auch das Skript von Olaf sehr gefallen. So sehr, dass ich bei der nächsten Gelegenheit, einen Comic mit ihm zu machen, sofort wieder zugriff.

Und als ich 2011 von Klaus Bollhöfener angefragt wurde, ob ich Lust hätte, einen regelmäßigen Comic für das Magazin »phantastisch!« zu gestalten, wollte ich Olaf mit an Bord haben – so entstand dann unsere Robotermärchen-Reihe »Ein seltsamer Tag«. Maikel Das nannte uns einmal das »Dream-Team« der deutschen Comicszene. Und wir funktionieren sehr gut als Team, sind immer offen für Ideen oder Kritik des anderen und können so ganz locker unsere Comics gemeinsam entwickeln.

 

Madlen Bihr / Anna-Maria Gmeiner: Wer hatte die Idee zum »Kleinen Perry«?

Olaf Brill: zeigt auf MV

Michael Vogt: Ich habe überlegt, ein Kinderbuch mit Science-Fiction-Thematik zu machen, habe da mit einigen Ideen gespielt, und in einer davon kam ein kleiner Junge aus der Gegenwart vor, der in den Weltraum reist und dort auf eine fremde Zivilisation und eine kleine Weltraumprinzessin trifft. Da war der Sprung zu der PERRY RHODAN-Ursprungsgeschichte nicht mehr so weit. Im Gespräch mit dem damaligen Marketingleiter Klaus Bollhöfener kam die Idee auf, daraus einen Comic für Kinder zu machen. Und das konnte ich natürlich nicht ohne Olaf angehen, der ja viel länger Fan von PERRY RHODAN ist als ich und damals schon die ersten Miniserien-Romane geschrieben hatte.

Olaf Brill: Micha und ich sind ein eingespieltes Team und haben immer verschiedene Ideen in der Schublade, die wir gerne mal zu großen Projekten ausweiten würden, in unterschiedlichem Ausarbeitungsstand. Aber als Micha mit der Idee zum »Kleinen Perry« um die Ecke kam, war ich sofort Feuer und Flamme. Wir haben dann flott einen vorzeigbaren Entwurf angefertigt, mit Plot des ersten Albums, Figuren- und Coverskizzen und allem drum und dran. Den haben wir dann erstmal Klaus Bollhöfener und der PERRY RHODAN-Redaktion vorgelegt, und dort waren alle sofort begeistert.

 

Der perfekte Verlag

Madlen Bihr / Anna-Maria Gmeiner: Und wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Carlsen-Verlag?

Michael Vogt: Wir haben die Idee bei mehreren Verlagen gepitcht, und letztlich haben uns alle ziemlich genau die gleichen Konditionen geboten. Im Gespräch mit Klaus Schikowski, dem Programmleiter von Carlsen, hatten wir aber gemerkt, dass er sehr genau verstand, was wir mit dem »Kleinen Perry« erreichen wollten und wie wir dahin kommen wollten. Tatsächlich lief das eigentlich so, dass Klaus Schikowski uns unseren Pitch erklärt hat. Da wussten wir, dass wir mit Carlsen den perfekten Partner gefunden hatten.

Olaf Brill: Das war wirklich für uns eine Luxussituation, dass wir uns quasi entscheiden konnten, bei welchem Verlag wir den »Kleinen Perry« machen. Carlsen hatte von Anfang an gute Karten, denn das ist natürlich ein Kult-Verlag unserer Kindheit und Jugend. Bei Carlsen erscheinen »Tim und Struppi«, »Spirou und Fantasio«, »Valerian und Veronique« und »Harry Potter«. Das ist selbstverständlich ein Umfeld, in dem wir uns wohlfühlen.

Den Ausschlag gab aber, dass zwischen Carlsen und uns von Anfang an die Chemie gestimmt hat. Klaus Schikowski ist wirklich ein begeisterter Comic-Fachmann und -Fan. Ich weiß noch, wie er in unserer ersten Video-Konferenz zum »Kleinen Perry« (es war noch in Pandemie-Zeiten) erkannt hat, dass wir alle ungefähr aus einer Generation stammen. Da sagte er: »Wir haben bestimmt früher alle ›Zack‹ gelesen!« Und lag damit natürlich goldrichtig.

Auch mit dem Redakteur Sten Fink, der deutlich jünger ist als wir, verstehen wir uns ausgezeichnet. Wenn er einen Änderungsvorschlag macht, dann ist das immer eine deutliche Verbesserung des Produkts, die wir gerne annehmen.