60 Jahre sind kein Pappenstiel – Teil zwei Kolumne von Wim Vandemaan zum Serienjubiläum

18. Dezember 2021

Im September 2021 wurde die PERRY RHODAN-Serie bekanntlich sechzig Jahre alt. Zu diesem Anlass erschien ein PERRY RHODAN-Sonderband, der über den Zeitschriftenhandel sowie als E-Book vertrieben wurde. Enthalten war unter anderem ein Geleitwort von Wim Vandemaan, einem der zwei Exposéautoren.

Sein Blick auf die Serie soll an dieser Stelle dokumentiert werden. Wegen seines Umfangs bringen wir ihn in zwei Teilen: gestern Teil eins, heute Teil zwei.

 

Understatement gehört dazu

Seit diesem 8. September 1961 sind über 3100 PERRY RHODAN-Romane erschienen, über 900 Romane der Schwesterserie ATLAN, fast 500 PERRY RHODAN-Taschenbücher, gut 100 PERRY-Comics und mehr als 250 Bände der Serie PERRY RHODAN NEO, die an jenen Feiertagen im Jahr 2011 in Mannheim der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Geplant waren in Sachen NEO übrigens acht Folgen. Ein gewisses Understatement gehörte immer schon zum Perryversum.

»PERRY RHODAN konnte nur in Gemeinschaftsarbeit geschaffen werden«, schrieben Scheer und Darlton in ihrem Vorwort zur ersten Ausgabe.

So ist es bis heute geblieben: die Redaktion besetzt und hält das Team zusammen; Autorinnen und Autoren verfassen die Romane nach einem Exposé; Lektoren und Korrektoren bearbeiten die Texte; Titelbildzeichner wie Johnny Bruck, Arndt Drechsler, Alfred Kelsner, Swen Papenbrock, Oliver Scholl und Dirk Schulz geben dem Perryversum ein unverwechselbares Gesicht; Risszeichner gestatten einen Blick ins Innenleben der Raumschiffe; eine Leserkontaktseite hält Verbindung zu den Leserinnen und Lesern, deren Meinung und Kritik immer gefragt ist und nie folgenlos bleibt - die Serie ist nicht zuletzt ein großes Gespräch aller Beteiligten darüber, wie wir uns die Zukunft vorstellen.

In den Anfangsjahren arbeiteten vier Autoren an der Serie: K. H. Scheer und Clark Darlton, Kurt Mahr und W. W. Shols; bald stießen Kurt Brand und nach ihm William Voltz dazu, der viele Jahre später und mit Band 674 die Serienregie von Gründervater Scheer übernahm.

Im Jahr 1976 stieg mit Marianne Sydow die erste Frau ins Team ein. William Voltz erschloss der Serie die kosmische Dimension, führte neue Superintelligenzen ein, Kosmokraten und andere Wesen höherer Ordnung. Nach ihm steuerten Ernst Vlcek und der überaus phantasiebegabte Thomas Ziegler die Exposés; Kurt Mahr übernahm von Ziegler, Feldhoff von Mahr … Robert Feldhoff schrieb von 1996 bis 2008 die Exposés und gestaltete die Serie, die sich in den ersten Jahren vor allem an Jugendliche gewandt hatte, zur packenden Lektüre für erwachsene Leserinnen und Leser um.

Ihm folgte für annähernd ein halbes Jahrzehnt Uwe Anton. Seit 2013 legen wir – Christian Montillon und Wim Vandemaan – dem Team unsere Überlegungen für die Handlung vor, sehen unsere zur Zeit zehn Kolleginnen und Kollegen die Papiere und Dateien studieren, sachkundig nicken und hören sie sagen: »Klingt ja interessant – aber habt ihr auch bedacht, dass … und könnte man nicht auch …? … oder aber so …!«

Gut 5000 Romane verschiedener Länge, die im PERRY RHODAN-Kosmos spielen, sind inzwischen erschienen.
5000 Romane – schreckt das nicht ab? Zugegeben: Wollte man alle diese Beiträge zum größten Serienkosmos der Welt am Stück lesen, müsste man schon einige Tage von anderen Tätigkeiten freihalten.

Andererseits: Der Planet Erde und die Menschheitshistorie haben es auf noch viel mehr Geschichten gebracht, auf Lebensgeschichten ohne Zahl, auf eine Weltgeschichte, die ganze Bibliotheken füllt. Und? Lässt sich etwa jemand davon abschrecken, das Licht der Welt zu erblicken und mitzumachen?

Sagt irgendwer: »Puh, 100.000 Jahre seit Erfindung des Feuers, dann das Rad, Dampfmaschinen, Girokonten und digitale Impfpässe – wie soll ich da denn rein finden?«

Wir haben alle einmal hineingefunden, in das Leben, in unsere Zeit- und in die Weltgeschichte, und nicht zuletzt in PERRY RHODAN. Wir haben nicht immer alles sofort verstanden: Arkoniden? Lineartriebwerke? Paratronschutzschirme? Hyperimpedanz-Erhöhung und Galakto-Böhmische Dörfer – was mag das sein?

Aber: Immer noch sind die meisten Romane selbsterklärend; ein Glossar schlüsselt die zentralen Begriffe am Ende des Heftes auf, stellt exotische Charaktere, Sternenvölker und Hypertechnik vor. Und eine eigene Internet-Enzyklopädie, die Perrypedia, bietet seit 2004 zu sagenhaften 50.000 Einträgen sachkundige Informationen.

Man sieht: PERRY RHODAN ist nicht nur seiner Zeit voraus – er ist auch in der Zukunft angekommen.

Nach wie vor erscheint Woche für Woche ein Roman: gedruckt als Heft, als E-Book oder als Hörbuch eingelesen und zum Download bereit.

Vor Jahren hat mir ein Leser einen alten Werbespruch zitiert: »PERRY RHODAN – nur die Wirklichkeit ist noch phantastischer!«

Die Überlegenheit dieser Konkurrenz erkennen wir neidlos an. Aber wer von dieser phantastischen Wirklichkeit des Alltags einmal Abstand gewinnen und sich in einer anderen Welt voller phantastischer Zivilisationen, Superintelligenzen, galaktischer und intergalaktischer Begegnungen in der Milchstraße, in Andromeda oder in den Fernen Stätten, auf dieser wie auf jener Seite des Dyoversums hier und jenseits der Zerozone umsehen möchte – den laden wir herzlich ein.

PERRY RHODAN steht für das grenzenlose Abenteuer. Mit seinen unverzichtbaren Begleitern, seiner Partnerin Sichu, einer Ator, und seiner Enkelin, der Raumpilotin Farye, mit seinem ältesten Freund Reginald Bull, der mit ihm zum Mond geflogen ist, mit dem liebenswerten Multimutanten Gucky, dem gutmütigen Giganten Icho Tolot und dem zehntausendjährigen Arkoniden Atlan an seiner Seite wird der Weltraumfahrer jede Leserin, jeden Leser für die Dauer des Romans dorthin entführen, wohin er selbst immer gewollt hat, seit er im Jahr 1961 mit seiner STARDUST Richtung Mond gestartet ist: zu den Sternen …

… ad astra!

Wim Vandemaan

PERRY RHODAN-Sonderband - Das Heft zum 60. Jubiläum
Redaktion, Perry Rhodan
PERRY RHODAN DIGITAL
ISBN/EAN: 9783845332468
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